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Channel: Blickpunkt Ennigerloh – Schaufenster Ennigerloh
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Ennigerloh hat viel vor!

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Ennigerloh –  Angesichts des engen Haushaltskonzeptes der Stadt Ennigerloh hat sich Bürgermeister Berthold Lülf bereits Gedanken für die nächsten Jahre gemacht. Es sei den Bürgerinnen und Bürgern der Drubbelstadt nicht mehr zuzumuten, noch weitere Streichungen hinzunehmen. Deshalb sind in der für alle Interessierten öffentlichen Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag, den 3. März 2016 im Sitzungssaal des Rathauses unter anderem folgende Ideen besprochen worden:

PappelwDa das Freibad am Stavernbusch in diesem Jahr letztmalig für die Badegäste öffnet und danach nicht weiterbetrieben werden soll und kann, bietet sich alternativ das Pappelwäldchen als Naherholungsgebiet hervorragend an. Der See, der im alten Steinbruchgelände entstanden ist, könnte teilüberdacht werden, so dass er als Ganzjahresbad genutzt werden könnte. Liegeflächen für die Besucher könnten zusätzlich zu den vorhandenen Rasenflächen geschaffen werden. Parkplätze gäbe es auf der Wiese direkt neben dem Evangelischen Kindergarten „Am Pappelwäldchen“ genug. Mit der Evangelischen Kirche ist man zurzeit im Gespräch, ob die Spielgeräte des Kindergartens mitgenutzt werden könnten. Lülf betont, dass das Gelände in der Nähe des Gewerbegebietes sowohl für Spaziergänger als auch Radfahrer bestens geeignet wäre und der See eine hervorragende Wasserqualität habe.

Um das Freibad doch noch, aber mit viel geringeren Kosten, erhalten zu können, fand Bürgermeister Lülf die Idee eines Ennigerloher Bürgers ansprechend, das Freibad für die Haustierbesitzer zugängig zu machen. So hätten auch Hunde, Katzen und Co etwas davon, ausgelassen im Wasser herumzutoben. Heizung und Filterung des Wassers würden wegfallen, was die Kosten drastisch senken und einen Weiterbetrieb denkbar machen würde. Dass die Idee nicht ganz neu ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Erst kürzlich hatte ein Schwimmbad in Dinslaken von sich reden gemacht, das nach Ende der Saison seine Pforten für die Vierbeiner öffnete und zu einem sogenannten „Pfoten-Festival“ inklusive Dog-Diving (Hundetauchen) einlud. Bei dem Gedanken bekam auch Lülf als Hundefreund glänzende Augen. Bedenken könne er aber bereits im Vorhinein ausräumen, denn das Freibad wäre nur noch für die Vierbeiner geöffnet, so dass es aus hygienischer Sicht keine Bedenken gäbe.

FreibadEnde Februar hatte es noch düster für das Freibad ausgesehen. Mit 6:5 Stimmen war der Beschlussvorschlag zum Weiterbetrieb des Freibades für die nächsten 5 Jahre durch das Deutsche Rote Kreuz vom Betriebsausschuss in einer hitzigen und nicht ganz sachlichen Sitzung abgelehnt worden. Viele aufgebrachte Bürger hatten nach der Abstimmung den Zuschauerbereich verlassen.

Auch für die Innenstadt liegen bereits mehrere Konzepte vor. Unter Anderem sollen die Geschäftsräume am Marktplatz, in denen vor einigen Jahren die Textildiscountkette KiK und ein Stoffmarkt untergebracht waren, neu belebt werden. Gespräche mit einem großen bekannten schwedischen Textilunternehmen sind bereits im Gange. Lülf betont, dass er sich freuen würde, H&M nach Ennigerloh holen zu können, um die Innenstadt aufwerten zu können und dadurch den Arbeitsmarkt sowie die Kauflust zu stärken. Der Vorteil, Ennigerloh als Einkaufsstadt attraktiver zu gestalten, liegt klar auf der Hand: Warum nach Münster oder Hamm als Einkaufsmetropolen fahren, wenn man Einkaufsmöglichkeiten direkt vor der eigenen Haustür hat. Man spart Zeit, Fahrtweg, Benzin und Parkgebühren, gleichzeitig wird die Umwelt geschont.  Ganz zu schweigen vom erneuten Fahrtweg und dem Ärger beim Reklamieren, sollte die gekaufte Ware umgetauscht werden müssen. Lülf legt das besondere Augenmerk auf die attraktiven Angebote in der Weihnachtszeit oder an verkaufsoffenen Sonntagen.

Auch zum vielumstrittenen Thema „Schullandschaft Ennigerloh“ gibt es konkreten Pläne, so dass dem ein oder anderen Kritiker der Wind aus den Segeln genommen werden dürfte. Zur Zeit laufen die An- und Neubauten an der ehemaligen Anne-Frank-Schule (jetzt Gesamtschule Ennigerloh-Neubeckum) auf Hochtouren. Nicht wie geplant werden die Grundschüler in die ehemalige Realschule ziehen, sondern in ihrem Gebäude an der Ludgerusstraße bleiben. Zum Umzug gab es in der Vergangenheit neben heißen Diskussionen sowohl im Ausschuss als auch unter der Elternschaft der Ennigerloher eine Vielzahl von Protesten, unter Anderem auch vor dem Rathaus.

Die Umzugspläne sind nun vom Tisch! Ennigerloh könnte nämlich bald Universitäts-Stadt werden. Die Wilhelms-Universität in Münster – kurz WWU – genannt, ist mit ihren rund 43.000 Studenten einer der größten deutschen Universitäten und denkt nun über einen weiteren Standort im Kreis Warendorf nach. Die auszusiedelnden Fachbereiche, die in rund 2 Jahren im neueingerichteten Standort Ennigerloh unterricht werden könnten, könnten Biotechnologie und Molekulare Biomedizin sein.

Eine weitere Chance für Ennigerloh, sich gesellschaftlich weiterzuentwickeln, neue Arbeitsplätze und Wohnraum zu schaffen und die Schullandschaft zu verbessern. Zurzeit arbeiten Stadt und Kreis gemeinsam an einem Bewerbungskonzept „Universität der Stadt Ennigerloh – Stärken der Region stärken“. Bereits im Sommer diesen Jahres soll mit der weiteren Planung begonnen werden. Dazu gehören unter Anderem die Weichenstellung in den Arbeitsfeldern Studienangebote neben den oben genannten, die (Umbau)-Planungen für das Realschulgebäude, in dem zurzeit noch die Hauptschüler ansässig sind, die Öffentlichkeitsarbeit sowie die Personalgewinnung. Der Studienbetrieb könnte schon zum Wintersemester 2017/2018 aufgenommen werden.


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